Liebe Leserin, lieber Leser!
Tief durchatmen, Luft holen, sich ablenken lassen. Die vergangene Woche hat es wirklich gut mit uns Hansestädtern gemeint und sich alle Mühe gegeben, dass wir das große, unseren kompletten Alltag bestimmende Thema der letzten Monate wenigstens für ein paar Augenblicke vergessen konnten. Tanzende Schneeflocken im Abendlicht, juchzende Kinder auf dem „Rodelberg“ oder glückliche Lübecker, die Schlittschuh laufend auf der Wakenitz ihre Kreise zogen. Sonne, Eiszapfen, frostige Figuren an Fenstern und weiße Männer mit Karottennase im winterlichen Garten.
Der Winter ist in der Stadt, es ist ein bisschen wie früher, als der Zirkus aufs Land kam. Er zog uns magisch an, so wie uns das Winterwetter gerade magisch rauszieht. Glatte Straßen? Egal! Kalte Füße? Was soll’s! Schon wieder Auto kratzen? Dabei wird’s einem doch schön warm! Bei aller Freude an Eis und Wetter - die Warnungen der Behörden vor dem Betreten der Eisflächen sollte man dann doch ernst nehmen. Schließlich möchte man sich selbst und andere nicht in Gefahr bringen.
Die Abwechslung jedenfalls im Schnee ist mehr als willkommen. Ermüdungserscheinungen beim Homeschooling, einsame Abende ohne Freunde, keine Hausbesuche beim Stammitaliener, abgesagte Familienfeste oder der Impfstoff, der nur schleppend in Deutschland ankommt und nicht besonders zügig an die Menschen weitergegeben wird. Und als ob das nicht schon genug wäre: Die Waage ist auch nicht mehr unser Freund.
Wenigstens die Haare werden wir bald wieder schön haben, sofern wir ab 1. März auch einen Termin bei unserem Stammfriseur bekommen. Vielleicht öffnen auch Schulen und Kindergärten bald wieder für alle, der Inzidenzwert in Lübeck wandert ja in die richtige Richtung. Es wird schon. Und immer dran denken: Luft holen und tief durchatmen – mit Maske und Abstand natürlich!
Bleiben Sie gesund und immer gut informiert, schön, dass Sie uns lesen!
LN-Lokalchefs in Lübeck