Liebe Leserin, lieber Leser -
Tim Klüssendorf (SPD) wird es vielleicht anders sehen – aber ein spannender Wahlabend sieht aus Lübecker Sicht nun wirklich anders aus. Schon bei der ersten Prognose lag der smarte SPD-Direktkandidat klar auf Platz 1. Und das sollte sich im Verlauf der Auszählung der Stimmen auch nicht mehr ändern. Ein Start-Ziel-Sieg der Sozialdemokraten bei Erst- und Zweitstimmen. Die SPD feiert sich und den Erfolg zu recht. Das Ergebnis ist ein Statement der Lübecker Wähler für die Politik der Sozialdemokraten.
Sogar Klüssendorfs Konkurrent Bruno Hönel gratulierte frühzeitig –und auch der Grüne Direktkandidat konnte sich über das Wahlergebnis freuen. Aus seiner Sicht war es dann doch ein spannender Abend mit einem Happy End in der Nacht: Hönel zieht ebenfalls in den Bundestag ein, dank des starken Ergebnisses der Grünen im Land. Dass Hönel CDU-Frau Claudia Schmidtke fast noch eingeholt hat und die Grünen in Lübeck die CDU sogar deutlich überholt haben, ist ein deutlicher Auftrag der Lübecker an die Grünen: Ein Vertrauensvorschuss, der nun in Berlin eingelöst werden muss. Hönel toppt das Ergebnis seiner Partei auf Bundes- und Landesebene mit Zugpferd Robert Habeck. Auch wenn es für den jungen Hönel nicht zum Gewinn des Wahlkreises reichte: Seine Platzierung und die gewonnenen Prozentpunkte sind ein Ritterschlag für beherztes und kluges Auftreten und für die Fähigkeit, zu binden und zu begeistern.
Es war ein Abend der Zahlen, dem nun Taten folgen müssen. Die Wahlbeteiligung zeigt: Politik ist den Lübeckern nicht egal. Besonderes Engagement zeigten übrigens die Schüler der Thomas-Mann-Schule, die früh mit ihrer Prognose eine Tendenz zeigten. Ein Dank an die fleißigen Rechner und Interviewer – und ein Lob an deren Lehrer: Besser kann man Demokratieverständnis nicht entwickeln.